Home Finanzen, Banken & Versicherungen Banken Wettbewerbszentrale beanstandet Werbung einer Bank für Ratenpausen bei Verbraucherkrediten – Bank zieht Werbespot zurück

Wettbewerbszentrale beanstandet Werbung einer Bank für Ratenpausen bei Verbraucherkrediten – Bank zieht Werbespot zurück

Die Wettbewerbszentrale hat nach Erhalt einer Beschwerde kürzlich die Werbung einer Bank für die von dieser angebotenen Ratenpausen bei der Rückzahlung von Verbraucherkrediten beanstandet:

In einem Werbespot der betreffenden Bank waren zwei Personen auf einer Terrasse zu sehen, während ein neben ihnen stehendes Notebook durch einen herunterfallenden Blumentopf beschädigt wird. Dazu wurde wörtlich ausgeführt:

„Eure neue Terrasse: gerade finanziert. Jetzt merkst du: […] Der […] Kredit hat genau dafür die Ratenpause. Sie setzen einfach aus […]“.

Weitere Informationen oder Einschränkungen hinsichtlich der Ratenpausen für die angebotenen Kredite erfolgten in dem Video nicht. Tatsächlich bot die Bank jedoch ausweislich ihres Preis- und Leistungsverzeichnisses erst dann die Möglichkeit zum Aussetzen von Darlehensraten an, wenn die Kunden bereits elf Darlehensraten entrichtet hatten.

Voraussetzungen zur Inanspruchnahme der Ratenpausen waren im Werbespot nicht transparent 

Die Wettbewerbszentrale beanstandete die Werbung daher als irreführend. Denn der Hinweis „Gerade finanziert“ erweckte nach Ansicht der Zentrale im Zusammenhang mit der in dem Video eröffneten Möglichkeit zur Inanspruchnahme von Ratenpausen den Eindruck, dass eine Ratenpause direkt oder zumindest kurz nach Abschluss eines Kreditvertrags möglich war. Dies war jedoch gerade nicht der Fall. Durch die monatliche Tilgung des Darlehens war eine Ratenpause erst ein Jahr nach Beginn der Finanzierung möglich.

Hinweis auf Homepage der Bank nicht ausreichend

Nach Ansicht der Wettbewerbszentrale war auch der Hinweis auf der Homepage der Bank, dass auf Wunsch alle 12 Monate eine Ratenzahlung ausgesetzt werden könne, vor dem Hintergrund der in dem Werbespot gemachten Werbeaussage nicht ausreichend, um die schon eingetretene Irreführung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu beseitigen. Denn auch dieser Hinweis sagte nichts darüber aus, wann eine Ratenpause das erste Mal möglich war.

Die Bank hat eine Unterlassungserklärung abgegeben und den Werbespot zwischenzeitlich zurückgezogen.

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